Als die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 1998 vom Deutschen Bundestag gegründet wurde, lag die Friedliche Revolution neun Jahre zurück. Die öffentliche Diskussion über die DDR wurde damals von zwei Themen beherrscht. Zum einen dominierte die Stasi die öffentliche Auseinandersetzung. Zum anderen hatte sich neun Jahre nach der Friedlichen Revolution in Ost und West Ernüchterung über die Realität der deutschen Einheit eingestellt. In den ostdeutschen Bundesländern verdrängte die Ostalgiewelle die Erinnerung an Repression und Unfreiheit. Im Westen schwand nach der kurzen Einheitseuphorie das Interesse an den „Neuen“. Damals gab es einen Witz, in dem ein Ostdeutscher zu einem Westdeutschen sagt: „Wir haben immer nach Westen geblickt“. Darauf der Westdeutsche: „Wir auch“. Die DDR war damals auf dem besten Wege zu der 1990 beschriebenen „Fußnote“ in der deutschen Geschichte zu werden.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2020.05.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 5 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-11-05 |
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