DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2008.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-08-01 |
Im Herbst 2007 feierte die Ernst Ludwig Kirchner Stiftung ihr 25-jähriges Jubiläum - seit einem Vierteljahrhundert sieht sie es als ihre Aufgabe, das Gedenken an den deutschen Künstler Ernst Ludwig Kirchner zu fördern, sein Werk zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Kern ihres Engagements ist das in ihrem Eigentum befindliche Kirchner Museum Davos. Es beherbergt die weltweit größte Sammlung an Werken des Künstlers und ist mit seinem bedeutenden Dokumentenarchiv und einer umfassenden wissenschaftlichen Bibliothek zugleich ein übernationales Forschungszentrum zum Expressionismus.
Gehören Sie zu denen, die ihre Diplomarbeiten noch bis Ende der 1980er Jahre auf der Maschine geschrieben haben? Versuchen Sie sich einmal daran zu erinnern, wem Sie die erfolgreiche Redaktion Ihres akademischen Werks verdankten - Ihrer eigenen Ausdauer, Ihrer Freundin oder Ihrem Freund ... und einigen weißen Blättchen, die auf der einen Seite mit einer pudrigen Schicht versehen waren. Richtig, Tipp-Ex!
Am 21.03.1999 landeten Brian Jones und Bertrand Piccard in der ägyptischen Wüste. Ihr dreiwöchiger Flug, die erste Non-Stop-Weltumrundung im Ballon, ging mit sieben aufgestellten Weltrekorden, unter anderem für den längsten Flug in Distanz und Dauer, in die Geschichte der Luftfahrt ein. Nach ihrer Rückkehr beschlossen die beiden Piloten, ihren Triumph den Kindern dieser Welt zu widmen und die Früchte ihres Erfolges zur Bekämpfung vergessener Leiden und Krankheiten einzusetzen. Sie riefen am 09.09.1999 die Stiftung „Winds of Hope“ - Winde der Hoffnung - ins Leben.
Die Finanzdienstleistungsindustrie leistet einen zentralen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Im Jahre 2006 betrug die direkte Wertschöpfung rund 12% des gesamtschweizerischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). 192.900 Menschen arbeiteten 2006 im Finanzsektor; das sind rund 6% aller Beschäftigen der Schweiz. Die Wertschöpfung in der Schweiz wächst jedoch im Vergleich zu anderen Finanzzentren unterproportional. Der Finanzplatz Schweiz steht unbestritten in intensivem, globalen Wettbewerb mit anderen Finanzplätzen (Competitiveness of Nations), er setzt sich aus einer Vielfalt unabhängiger Akteure zusammen und er verfügt über keine einheitliche Entscheidungsstruktur, was je nach Betrachtungsweise als Vor- oder Nachteil gewertet werden kann.
Weshalb sind manche Antragsteller auf der Suche nach Fördermitteln erfolgreicher als andere? Fehlendes Know-how, grundsätzliche Vorbehalte und Berührungsängste mit der Wirtschaft sowie die anhaltende Finanzmarktkrise sind Gründe dafür, dass Gesuche auf der Strecke bleiben. Außerdem ist Finanzbeschaffung noch immer in vielen Weiterbildungskursen kein Thema. Die Zahl der Projekte, die Fördermittel beanspruchen, nimmt stetig zu, staatliche Mittel werden zurückgeführt und so ist der Wettbewerb unter kulturellen und sozialen Institutionen hart geworden.
Die Förderstiftung Anthroposophische Medizin wurde am 03.02.2006 in Tübingen errichtet. Ihre Gründung ermöglichten Freunde und Unterstützer und die gleichnamige Schwesterstiftung in der Schweiz, die die weltweite Tätigkeit der Anthroposophischen Medizin mit mehreren Projekten fördert. Im Herbst 2006 wurde die Stiftung gebeten, die organisatorische und finanzielle Verantwortung für die Aktion ELIANT zu übernehmen, deren Ziel es ist, in Europa mindestens eine Million Unterschriften zu sammeln.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) setzt Fußball als Metapher ein, um die Achtung des humanitären Völkerrechts (Kriegsrecht) zu fördern. In fußballbegeisterten Ländern, z.B. in Kolumbien, weiß jeder, dass bei einem Fußballmatch gewisse Regeln einzuhalten sind. Das IKRK greift auf dieses anerkannte Prinzip zurück, um Soldaten zu erklären, dass es auch in einem bewaffneten Konflikt Bestimmungen gibt, die jederzeit eingehalten werden müssen. Neu für das IKRK ist die Nutzung des Fußballs für Fundraisingzwecke. Die diesjährige Fußballeuropameisterschaft war die erste Sportgroßveranstaltung, in deren Rahmen eine Online- Fundraisingkampagne durchgeführt wurde.
Neuerdings wird die Corporate Governance bei Stiftungen intensiver diskutiert. Schon das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG), das am 01.05.1998 in Kraft getreten ist, strahlte weit über die Kapitalgesellschaften auf alle Körperschaften und somit auch auf die Stiftung aus. Dieses Gesetz verdeutlicht insbesondere die Risikoüberwachungspflicht für die Leistungsorgane, die in der Stiftungspraxis noch immer unterschätzt wird. Verwiesen sei insoweit auf jüngere Gerichtsentscheidungen zur Haftung von Aufsichtsräten (LG Bielefeld, BB 1999, 263; BGHZ 109, 297 „Baustoff“).
Die Schweizer Wirtschaft und die mit ihr zusammenhängenden Stiftungen waren schon immer stark international ausgerichtet. Viele international tätige Stiftungen haben hier ihren Sitz. Schätzungsweise ein Fünftel der über 12.000 in der Schweiz bestehenden klassischen Stiftungen weist einen Bezug zum Ausland auf. Dieser kann sich auf die Zweckausrichtung der Stiftung, ihre Vermögensanlage im Ausland und ausländische Organmitglieder beziehen. Stiftungen mit ausgeprägtem Auslandbezug sind dabei einigen Besonderheiten ausgesetzt.
Die Schweiz wird aufgrund günstiger rechtlicher und steuerlicher Rahmenbedingungen gerne als Stiftungsparadies bezeichnet. Was aber macht die Schweiz als Stiftungsstandort aus? Ein Blick auf den reformierten Schweizer Rechtszustand sowie die Einordnung des Status Quo in einige derzeit diskutierte Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene helfen, diese Frage zu beantworten.
Die staatlichen Aufsichtsbehörden sorgen dafür, dass das Stiftungsvermögen zweckentsprechend verwendet wird. Sie überprüfen jährlich die Rechenschaftsberichte jeder Stiftung. Bei ihrer Tätigkeit beachten sie die Autonomie der Stiftung und den Willen des Stifters. Bei Problemen werden in der Regel einvernehmliche Lösungen gesucht. Falls nötig, werden aber auch aufsichtsrechtliche Maßnahmen ergriffen.
Mit Studien zur alternden Gesellschaft hat Avenir Suisse vor sieben Jahren die öffentliche Diskussion zum Thema lanciert. Seither prägen die Publikationen des Think Tanks die politische Agenda in der Schweiz. Frühzeitige Problemerkennung, fundierte Analysen und innovative Lösungsvorschläge aus liberaler Sicht sind die Kernaufgabe der Stiftung, die 1999 von 14 multinationalen Unternehmen der Schweiz ins Leben gerufen wurde.
Simulationsmodelle können helfen, die Anlagepolitik eines Unternehmens zu analysieren. Gegenüber finanzmathematischen Kennzahlen haben sie den Vorteil, dass im Modell die Entscheidungen des Anlegers in Abhängigkeit von der bisherigen Rendite-Wertentwicklung berücksichtigt werden können. Simulationsmodelle sind daher auch für Stiftungen ein wertvolles Planungsinstrument. Am Beispiel einer (fiktiven) Schweizer Förderstiftung ProVaria sollen vor dem aktuellen Hintergrund - steigende Erdölpreise und damit verbundener Anstieg der Lebenshaltungskosten - zwei Simulationen vorgeführt werden.
Im Juni 2008 hat der Landtag des Fürstentums Liechtenstein nach jahrelangen Vorarbeiten eine Totalrevision des Stiftungsrechts beschlossen. Das neue Gesetz tritt am 01.04.2009 in Kraft. Im Jahre 1926 war die liechtensteinische Stiftung erstmals im Personen- und Gesellschaftsrecht (PGR) geregelt worden. Sie hat sich sowohl in ihrer Ausgestaltung als Familienstiftung, gemischte Familienstiftung und kirchliche Stiftung als auch als gemeinnützige Stiftung in den über acht Jahrzehnten ihres Bestehens in einem modernen, stabilen und vertrauenswürdigen Rechtsstaat im Zentrum Europas als juristische Person für das Halten, Verwalten und die Weitergabe des gestifteten Vermögens von Generation zu Generation bewährt.
Das österreichische Privatstiftungsgesetz feiert im Jahre 2008 seinen 15. Geburtstag. Es ist evident, dass das neue Rechtsinstrument der österreichischen Privatstiftung in diesen Jahren von der Praxis geprägt worden ist und nun - quasi in der Adoleszenz - vor der Bewährungsprobe der nächsten 15 Jahre steht.
2001 gegründet, ist SwissFoundations der führende Verband Schweizer Förderstiftungen. Als aktives und der Innovation verpflichtetes Netzwerk fördert und unterstützt SwissFoundations den Erfahrungsaustausch, die Transparenz und die Professionalität in der Schweizer Stiftungslandschaft. Der Stiftungsstandort Schweiz zeichnet sich durch zwei unterschiedliche Strömungen aus. Einerseits erlebt er mit mehreren Hundert Neugründungen pro Jahr, wie in weiten Teilen Europas, einen Stiftungsboom; nach neuesten Schätzungen umfasst der Sektor rund 12.000 gemeinnützige Stiftungen.
Geht es um die private Finanzierung von Universitäten, wird regelmäßig auf die USA verwiesen. So hat Harvard im Jahr 2006 knapp 400 Mio. € von 89.000 Spendern eingeworben; es waren 400 Fundraiser im Einsatz. Von solchen Dimensionen sind die Hochschulen in der Schweiz - wie auch im Rest Europas - weit entfernt. Angesichts begrenzter Zuwendungen öffentlicher Haushalte sind neue Finanzquellen zur Sicherung qualitativ hochstehender Lehre und international konkurrenzfähiger Forschung notwendig. So setzt sich auch in der Schweiz die Erkenntnis durch, dass Universitäten auf die Unterstützung privater Spender angewiesen sind.
Im Verhältnis zur Landesgröße und Einwohnerzahl besitzt das „Stiftungsparadies“ Schweiz nicht nur eine überdurchschnittliche Stiftungsdichte, sondern auch ein einzigartig hohes Stiftungsvermögen pro Kopf. Der Beitrag der Roten Seiten setzt sich vor dem Hintergrund der aktuellen Daten zur Stiftungslandschaft Schweiz ausführlich mit rechtlichen und steuerlichen Aspekten, Erscheinungsformen und Arbeitsweisen der Stiftungen auseinander. Das reformierte Stiftungsrecht und die auf Vertrauen basierende Stiftungsaufsicht werden auch von Jakob und Ferrari-Visca in den Blick genommen.
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