DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2012.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-06-01 |
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„Corporate Citizenship“ macht in Deutschland Karriere. Das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen ist gewachsen, geprägt von dem Willen, einen Beitrag für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu leisten. In diesem Zusammenhang bietet die Bereitstellung von Sach- und Dienstleistungen großen und kleineren Unternehmen eine Möglichkeit, sich nachhaltig einzubringen und damit letztlich die Rahmenbedingungen des eigenen Erfolges zu verbessern. Dabei sollte sichergestellt sein, dass die Aktivitäten mit den Unternehmenszielen konform sind.
Deutschland steckt voller Bildungsengagements. Das gilt auch und gerade für die Bundeshauptstadt. Alleine die Zahl der hier dokumentierten und auffindbaren Initiativen, Vereine, Stiftungen und Unternehmen, die sich für Bildung bei Kindern und Jugendlichen einsetzen, geht in die Hunderte. Aber auch die Zielgruppe, denen das Engagement gilt, ist beeindruckend. Alleine 414 Grundschulen zählt das Schulverzeichnis, und 151 Sekundarschulen. Dieses Ergebnis hat eine Recherche im Vorfeld des Bildungskongresses Kinder.Stiften.Zukunft. erbracht, der im August 2012 in Berlin stattfindet. Sein Anliegen ist es, die verschiedenen Initiativen aus Zivilgesellschaft, Schulen, Unternehmen, Verwaltung und Politik zusammenzuführen.
Stiftungen legen ihr Vermögen traditionell sicherheitsorientiert an. Mündelsicherheit ist gesetzlich nicht mehr geboten, aber Stiftungsgremien fühlen sich gehalten, risikoarm anzulegen. Sie verwalten fremdes Geld. Sie wollen sich nicht der Gefahr aussetzen, von Stiftungsaufsichtsbehörden „ermahnt“ zu werden oder bei Vermögensverlusten haften zu müssen. Seit Beginn der Finanzmarktkrise haben sich die Bedingungen für eine risikolose Geldanlage verändert.
Stiftungen stehen vor erheblichen Wiederanlageproblemen. In der Tat ist inzwischen klar, dass die bewährten Anlagestrategien im Hinblick auf Kapitalerhaltung und Zweckerfüllung nicht mehr zielführend sind.
Die Verwirklichung ihres Zwecks ist erste Pflicht einer jeden Stiftung. Die Mittel zur Realisierung sind, sofern es sich nicht um eine Zuwendungs- oder eine Verbrauchsstiftung handelt, die Erträge aus dem Stiftungskapital, das selbst unangetastet bleiben muss. Diese Vorschrift zwingt zu einer auf langfristigen Werterhalt ausgerichteten Kapitalanlage. Sicherheit steht ganz oben bei den Entscheidungsträgern. Schon seit Längerem verbleibt das Zinsniveau entlang aller risikoarmer Anlagestrategien auf niedrigem Niveau. So stellt sich für viele kleine und mittlere Stiftungen zunehmend die Frage: Wie kann in Anbetracht der aktuellen finanziellen Rahmenbedingungen noch angemessen der Satzungszweck verwirklicht werden?
Viele Anleger befürchten, dass Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage Rendite kostet. Zwar lassen sich in der Theorie hierfür Argumente finden, in der Praxis haben sie jedoch wenig Relevanz. Umso stärker sind psychologische Faktoren daran beteiligt, dass sich dieses Vorurteil gegen nachhaltige Investments hartnäckig hält.
Eine völlig risikolose Anlage für eine Stiftung gibt es nicht. „Wer sein Kapital erhalten will, muss Risiko gehen“, schreibt der Vermögensverwalter Flossbach von Storch, „wer das nicht möchte, ist schon drin. Investoren haben nur noch die Wahl zwischen einem sicheren realen Wertverlust ihrer Anlage durch Inflation oder möglichen Kursverlusten ihrer Anleihen, Aktien oder Edelmetalle.“ Auch ethisch-nachhaltiges Investieren stellt sich in der aktuellen Staatsschuldenkrise als immer schwieriger dar.
Stiftungen sind auf Langfristigkeit hin angelegt. Sie benötigen deshalb stabile, risikoarme Kapitalanlagen mit verlässlichen Erträgen zur Finanzierung der Stiftungsprojekte. Dabei wird aus Überlegungen globaler Verantwortung und zur Sicherung der eigenen Reputation zunehmend beachtet, dass die Erträge sich nicht aus Anlagen generieren, die den Stiftungszwecken widersprechen. Die Mikrofinanz hat sich dabei zu Recht inzwischen fest als eine ethisch-nachhaltige Anlagemöglichkeit etabliert.
Die Organisationen des Dritten Sektors standen in den letzten Jahren unter beträchtlichem Veränderungsdruck. So haben sich durch eine Reihe von politischen Entscheidungen die Rahmenbedingungen massiv gewandelt. Die Einführung marktförmiger Anreize und eine zunehmende Ausrichtung an Leistungs- und Effizienzkriterien setzen neue Maßstäbe. In diesem Zusammenhang wird häufig von einer Tendenz zur Ökonomisierung des Sektors gesprochen. Eine Organisationserhebung, die das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Ende 2011 durchgeführt hat, soll dazu beitragen, vieldiskutierte Entwicklungstrends mittels empirischer Daten zu überprüfen.
Die Finanzmärkte befinden sich seit über einem Jahrzehnt in permanentem Alarmzustand. Bei konservativ anlegenden Stiftungen hat er sich zu einer massiven Krise ausgewachsen. Künstlich niedrig gehaltene Zinsen im Euroraum haben dazu geführt, dass mittlerweile der sog. „risikolose Zinssatz“ bei Investitionen in deutsche Staatsanleihen auf ein historisches Tief gerutscht ist. Mit klassischen Anlageformen lässt sich nicht einmal die Inflation ausgleichen. In dieser Situation muss über eine Neuorientierung in der Konzeption von Stiftungsinitiativen nachgedacht werden.
Als am 11.3.2011 das Reaktorgebäude von Fukushima 3 explodierte und damit der größte anzunehmende Unfall seit Tschernobyl seinen Lauf nahm, öffnete sich in Deutschland ein sog. Fenster der politischen Gelegenheit. Die Anti-AKW-Bewegung erkannte die Chance, die gerade beschlossene Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke zurückzudrehen und eine wirkliche Energiewende einzuleiten.
„Die E-Bilanz kommt wie geplant“, teilt das Bundesfinanzministerium am 30.5.2012 mit. Gemeint ist die Steuerbilanz in elektronischer Form, die gewerbliche Unternehmen erstmals für Wirtschaftsjahre ab 1.1.2013 einreichen müssen, gemeinnützige Körperschaften nach einer Übergangsregelung für Wirtschaftsjahre ab 1.1.2015. Doch die Anwendung der E-Bilanz auf gemeinnützige Stiftungen, die rechtlich nicht zur Bilanzierung verpflichtet sind, wirft Fragen auf. Spiegel und Fritz zeigen in den Roten Seiten Widersprüche und Problempunkte auf und geben Empfehlungen.
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