DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2014.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-02-01 |
+++ Happy Birthday! 100 Jahre Bürgerstiftungen weltweit +++ Webtalk zum Ersten Weltkrieg +++ Übergabe in Familienunternehmen finanzierbar +++ Aus für Schul- und Studienfonds in NRW? +++
Abi Ofarim ist eine Musikerlegende: In den 60er Jahren füllte er zusammen mit seiner damaligen Ehefrau und Gesangspartnerin weltweit die größten Hallen. Er gewann 59 goldene Schallplatten und wurde nach einer Royal Performance bei Queen Elisabeth II. zum außerordentlichen Sir ernannt. In diesem Jahr feiert er seinen 77. Geburtstag. Ruhiger geworden ist er jedoch nicht. Unlängst veröffentlichte er seine Autobiografie „Licht & Schatten“, die er zu seiner aktuellen Bühnenshow Rock’n Read ausgebaut hat. Gerade arbeitet Abi Ofarim an seiner neuen CD. Das jedenfalls war der Plan, bevor er vor einem Jahr im Fernsehen eine Dokumentation über die traurigen Schicksale vieler älterer Mitbürger sah.
Seit 100 Jahren setzt sich die weltweit erste Bürgerstiftung dafür ein, die Wünsche ihrer Stifter mit den Erfordernissen des lokalen Gemeinwesens zusammenzubringen. Die Cleveland Foundation hat in den USA und weltweit viele Nachahmer gefunden. Nicht immer jedoch ist es einfach, der Anfangsidee treu zu bleiben.
„Gründet ein Unternehmer oder ein Unternehmen eine Stiftung, so dient das v.a. der Verbesserung des eigenen Images. Deswegen ist auch die Kommunikation einer solchen Stiftung nichts anderes als ein Feigenblatt, ein Teil des Unternehmens-Marketings.“ So oder ähnlich lauteten Urteile, die in der Vergangenheit über Unternehmensstiftungen und deren Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gefällt wurden. Hier hat ein deutlicher Wandel eingesetzt: Unternehmensstiftungen avancieren mehr und mehr zu anerkannten Mitgliedern der Zivilgesellschaft - auch dank professionellerer Kommunikation.
Viele gemeinnützige Organisationen kämpfen nach wie vor mit einer unzureichenden Finanzierung. Doch heute gibt es mehr und mehr innovative Wege, um dieser Herausforderung zu begegnen. Einer davon ist das Spendensammeln im Internet.
Familienunternehmen unterscheiden sich von anderen Unternehmensformen insbesondere dadurch, dass sie i.d.R. über Generationen in der Familie verbleiben (sollen). Gerade in Nachfolgesituationen wird dieser Wunsch jedoch nicht selten zur Herausforderung. Eine vergleichbare, jedoch bislang wenig betrachtete Aufgabenstellung ergibt sich, wenn ein Stifter die Verantwortung und Führung seiner Stiftung an seine Nachkommen übertragen möchte.
In den letzten 50 Jahren hat sich die Anzahl der Familienstiftungen wenig verändert: Rund 600 Familienstiftungen gibt es damals wie heute in Deutschland; Neuerrichtungen und Auflösungen hielten sich die Waage. Trotz zunehmender Transparenz der Stiftungsverzeichnisse ist eine präzise Festlegung der Anzahl nicht möglich, weil Familienstiftungen häufig nicht als solche bezeichnet werden und - seltener - Stiftungen keine Familienstiftungen darstellen, die aufgrund des Wandels und verschiedener Definitionen als solche benannt sind.
Karl Schlecht hat noch als Student seine Firma Putzmeister 1958 gegründet und daraus in 50 Jahren ein weltweit erfolgreiches Unternehmen geformt. Um nachhaltig dessen Zukunft zu sichern, errichtete der Diplom-Ingenieur 1998 die gemeinnützige Karl Schlecht Stiftung (KSG) und übertrug ihr 99 % der Firmenaktien. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Ethik, Bildung und Erziehung, Umwelt und Energie sowie Kultur. Mit dem Verkauf der Unternehmensanteile 2012 an den chinesischen Baumaschinenhersteller Sany erhöhte sich nicht nur das Stiftungsvermögen auf über 350 Mio. €. Damit wurde auch eine Neuaufstellung der Stiftung notwendig, die personelle Veränderungen mit sich brachte.
Nicht selten klagen ehrenamtliche Gremienmitglieder, dass ihnen die Zeit fehle, notwendige Entwicklungsmaßnahmen für die Stiftung auf den Weg zu bringen. So kann leicht eine Abwärtsspirale entstehen: Es fehlen die Mittel, um Experten zu bezahlen, die eine wirksame Förderstrategie entwickeln, folglich entsteht kein attraktives Programm der Stiftung, mangels Attraktivität kann die Stiftung nicht erfolgreich auf dem „Spendenmarkt“ weitere Mittel beschaffen, und so weiter. Die Talentstiftung Henning Tögel hat versucht, einen Ausweg aus diesem Teufelskreis zu finden und mit Studierenden kooperiert. Die Zusammenarbeit wurde für alle Beteiligten zum Gewinn.
Was ist beständiger als der Wandel? So zeitlos die Erkenntnis, so aktuell ihre Bedeutung heute. Die vergangenen fünf Jahre haben auch für Stiftungen besondere Herausforderungen mit sich gebracht. Anhaltend schwache Zinserträge, weiter zunehmende Verrechtlichung im Bereich mildtätiger und medizinischer Hilfe oder Umbrüche im Ehrenamt in Zeiten der Verdichtung von Schul- und Bildungsstrukturen: Gemeinnützige Stiftungen sehen sich hohem Veränderungsdruck gegenüber.
Immer mehr Stiftungen fällt es aufgrund des aktuellen Kapitalmarktumfeldes und der niedrigen Zinsen zunehmend schwer, die richtigen Anlageentscheidungen zu treffen. Die vermeintlich sichere und oft bevorzugte Anlageklasse der Anleihen wirft kaum noch Ertrag ab und sichert auch nicht den dauerhaften Kapitalerhalt. Investitionen in Sachwerte [vgl. Schwerpunkt S&S 3/2013] gelten daher als unumgänglich.
Der Begriff „Strategie“ gehört heute zum alltäglichen Wortschatz und wird inflationär mit nahezu jeder Tätigkeit in Verbindung gebracht. Das ist für die Stiftungspraxis einerseits positiv, werden die Verantwortlichen dadurch doch immer wieder daran erinnert, sich auch mit der eigenen Strategie auseinander zu setzen. Andererseits besteht das Risiko, eines der wertvollsten Instrumente des Stiftungsmanagements zu bagatellisieren.
Da bin ich wieder, liebe Stifterinnen und Stifter! Geht‘s gut? Und danke auch diesmal wieder für die Zuschriften - neben der leidigen Kritik (Wo bleibt denn die Achtung vor dem Stifterwillen?) gab‘s ja auch ordentlich Zustimmung - danke, danke. Und der Stil war wohl auch besser, „irgendwie erwachsener“, hat jemand geschrieben. Bin ja auch älter geworden, wie jeden Monat.
Nachlässe stellen für viele Stiftungen einen zunehmend wichtiger werdenden Bestandteil ihrer Mittelbeschaffung dar. Während die großen gemeinnützigen Organisationen eigene Spezialabteilungen zur Nachlassabwicklung unterhalten, fehlen den kleinen und mittleren Stiftungen oft derartige Strukturen. Bei der Überführung eines Nachlasses in das eigene Vermögen werden daher häufig Fehler gemacht, die sich nachträglich als teuer oder gar unheilbar erweisen, bei vorausschauender Planung aber ohne weiteres vermeidbar sind.
Im Zuge des sog. Stiftungsbooms wurden vor allem Stiftungen mit kleineren Vermögen errichtet, deren Erträge allein – insbesondere in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase – i.d.R. keine nachhaltige Stiftungsarbeit ermöglichen. Mit der Frage, welche Instrumente das Stiftungsrecht für die „notleidende“ Stiftung bereithält, befassen sich Hüttemann und Rawert in den Roten Seiten. Sie entwickeln Maßstäbe für die Erstellung und Prüfung des Lebensfähigkeitskonzepts einer Stiftung und zeigen auf, wie mit dessen Scheitern umzugehen ist.
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