DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2009.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-12-01 |
Die Stiftung Villa Auguste Hospiz Leipzig stellt neben dem Hospiz Verein Leipzig e.V. und der Hospiz Villa Auguste Leipzig gGmbH die dritte Institution dar, welche im Zusammenhang mit der Hospizeinrichtung „Villa Auguste“ ins Leben gerufen wurde.
Als ihr Sohn mit sieben Jahren an Diabetes erkrankte, musste Ingrid Pfaff allein damit zurechtkommen. Aufgrund dieser leidvollen Erfahrung initiierte sie die Stiftung Dianiño, um Betroffene bei der Bewältigung dieser Krankheit zu unterstützen. Mit ihrer Vision einer konkreten Hilfestellung für zuckerkranke Kinder und ihre Familien wandte sie sich an Unternehmen und Privatpersonen und brachte so das notwendige Anfangskapital von 50.000 € auf – leicht war das nicht.
Philipp Reiners war 13 Jahre alt, als er 1971 an Leukämie erkrankte. Bis dahin erlebte er eine unbeschwerte Kindheit als geliebter jüngster Sohn von Walter und Ria Reiners aus Mönchengladbach. Mit der Diagnose änderte sich das Leben des aufgeweckten und fröhlichen Jungen. Krankenhausaufenthalte unterbrachen immer wieder seinen Schulalltag. Mit erstaunlicher Energie holte er trotz aller Belastungen durch die Chemotherapie das Versäumte nach, stets voller Vertrauen darauf, wieder ganz gesund zu werden. Noch wenige Wochen vor seinem Tod erfüllte ihm sein ältester Bruder den Wunsch, Ferien in Spanien zu verbringen.
Rund ein Drittel der Schüler an deutschen Schulen hat heute Migrationshintergrund, gleiches gilt aber nur für etwa zwei Prozent der Lehrkräfte. Auch an den Hochschulen zeigt sich, dass der Lehrberuf für junge Studierende mit Migrationshintergrund nicht immer bevorzugte Wahl ist. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung will mit ihrem Horizonte-Stipendium den Lehrerberuf für junge Migranten attraktiv machen und so ganz im Sinne des Projektnamens Horizonte erweitern.
Ein Artikel über das Rotavirus und die hohe Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern war 1998 der Auslöser für das Ehepaar Bill und Melinda Gates, eine Stiftung zu gründen. Das Ziel war klar, anspruchsvoll und radikal: Diarrhoe, Malaria, HIV, Tuberkulose und andere Infektionskrankheiten sollen bekämpft und entsprechende medizinische Präventionen einschließlich neuer Impfstoffe und Therapien gefunden und verbreitet werden. Obwohl weltgrößte Stiftung, ist sie für die Erfüllung ihrer Mission maßgeblich auf starke strategische Partner angewiesen.
Als erste deutsche Universität wurde die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main vor nicht einmal 100 Jahren von Bürgern gegründet und von diesen auch finanziell außerordentlich großzügig alimentiert. Auf Basis eines Stiftungsvermögens von 14 Mio. Mark war sie in den 1920er Jahren neben der Berliner Humboldt-Universität die bestausgestattete Hochschule. Als Universität mit großen Ambitionen wurde sie dementsprechend modern organisiert und autonom geführt. Der einzigen echten „Bürgeruniversität“ war dabei der Dialog von vornherein in die Wiege gelegt: Dialog mit jenen Menschen und Institutionen – also Stiftungen und Stadt –, die diese Universität mit gegründet hatten, und Dialog mit dem Gemeinwesen und der Gesellschaft, in die hinein sie gegründet worden war.
Die Kultur profitiert seit Jahrzehnten von unternehmerischer Kulturförderung. Zunehmend fließen die Mittel jedoch nicht mehr nur aus dem Sponsoringetat, sondern auch aus Unternehmensstiftungen. Die Grenzen zwischen Sponsoring und Stiftungshandeln sind oft fließend, die strenge Trennung von Mäzenatentum ohne und Sponsoring mit Gegenleistung greift längst nicht mehr. Stiftungen können die Unternehmenskommunikation ergänzen und erweitern. So entsteht ein Dreiklang der Förderung aus Spenden, Sponsoring und Stiftungsmitteln.
Deutschlands Denkmalschützer sind in Aufbruchstimmung. Am 19.11.2009 fand in Köln die Tagung „Denkmal- Lobby Deutschland – Wie viele Köche verderben den Brei?“ statt. Der provokante Titel wollte zweierlei veranschaulichen: Einerseits die Fülle an Akteuren, die sich engagiert für den Denkmalschutz einsetzen, und andererseits deren Agieren in Öffentlichkeit und Politik, das zu selten gemeinsam stattfindet. Eine gemeinsame Plattform soll Abhilfe schaffen.
Volkswagen Türkçe konusuyor – Volkswagen spricht türkisch und will damit aktiv den Kontakt zu den „türkischen Freunden und Nachbarn“ pflegen. Die Ansprache von Migranten und damit das Ethno-Marketing scheinen auch für manchen anderen Wirtschaftsbetrieb die Alternative für Markteinbrüche in bestehenden Märkten zu sein. Aber taugt es auch als Lösung für Besucher- und Umsatzrückgänge in den Zweckbetrieben des gemeinnützigen Sektors, etwa in Kulturbetrieben?
Dr. Bruno Haas ist 32 Jahre alt und hat nach eigenen Angaben mehr Geld als er braucht. Dies gilt nach Ansicht der von ihm mit 22 Gleichgesinnten Mitte 2009 gegründeten „Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe“ für mehr als zwei Mio. Haushalte in Deutschland. Diese sollen nun vom Staat gezwungen werden, von ihrem Vermögen abzugeben – zum Wohle der Gesellschaft. Der kontroverse Appell sorgt für Diskussionen über die Verantwortung der Reichen für die Gesellschaft und die Verteilung von Wohlstand in der Bevölkerung.
Auch immer mehr Jugendverbände gründen eine Stiftung. Im Dachverband der katholischen Kinder- und Jugendverbände – dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – werden damit ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Die verschiedenen Ansätze in den Stiftungsaktivitäten der Diözesanverbände Aachen, Köln, Mainz, Paderborn und Rottenburg-Stuttgart zeigen Unterschiede auf, die mit individuell wirksamen Herausforderungen und Chancen für die Organisationen einhergehen.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Auf der einen Seite ist jedes siebte Kind in Deutschland arm; viele Alte, Kranke, Menschen mit Behinderung, Arbeitslose, Migranten sowie Notleidende in den Entwicklungsländern dieser Welt sind hilfsbedürftig. Auf der anderen Seite leben derzeit in Deutschland etwa 800.000 Millionäre. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die Bundesbürger ein Vermögen von insgesamt 5,4 Bio. € angehäuft.
Die Finanzkrise hat die Schwächen des Finanzsystems deutlich aufgezeigt. Dennoch habe man nichts aus der Finanzkrise gelernt: Diese in jüngerer Zeit häufig zu hörende Aussage mag zwar in vielerlei Hinsicht ihre Richtigkeit haben, sollte aber nicht verallgemeinert werden. Erkenntnisse der psychologisch motivierten Behavioral Finance-Forschung werden mittlerweile sehr viel ernster genommen und liefern wertvolle Ansatzpunkte für die Praxis eines besseren und systematischeren Managements von Stiftungsportfolien.
Bei zahlreichen Stiftungen haben sich, bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise, die Erträge nicht in dem Maße entwickelt, wie auf der Verpflichtungsseite zuvor geplant wurde. In sehr kurzer Zeit wurden die bis dahin angesammelten Leistungserhaltungsrücklagen rapide geschmälert, zum Teil ganz aufgebraucht. Verluste haben die Vermögenssubstanz mancher Stiftung real gesenkt. So ergibt sich für zahlreiche Stiftungen die dringende Notwendigkeit, ihre Anlagestrategie und -struktur auf den Prüfstand zu stellen.
Viele der noch vor wenigen Monaten als innovativ bejubelten Finanzmarktstrategien und -produkte haben den Krisen-Check nicht bestanden. Mehr als ein Jahr nach der Lehmann-Pleite lassen sich die ersten Anzeichen auf ein Ende der Krise erkennen. Für Investoren stellt sich jetzt die Frage, welche Lehren aus den vergangenen Monaten für die Verwaltung von Stiftungsvermögen gezogen werden müssen. Wie haben sich die neuen und innovativen Produkte geschlagen? Natürlich ist die Zeit der toxisch genannten Papiere ABS, MBO und MBS vorbei. Was aber ist mit Hedge-Fonds, Zertifikaten und ETFs? Eine Bestandsaufnahme.
Kürzlich fanden zwei bedeutende Veranstaltungen in der europäischen Philanthropie-Szene statt, die sich mit internationaler Kooperation von Stiftungen über Krisenzeiten hinaus befassten. Neu sind solche Überlegungen nicht, auch wenn das Thema im deutschen Stiftungswesen noch eher wenig Beachtung findet.
Seit seiner Verabschiedung durch die Bundesregierung am 1. Juli 2009 gilt der „Public Corporate Governance Kodex des Bundes“. Dessen Ziele sind eine gute Unternehmensführung, Effizienz und Transparenz für staatliche Unternehmen. Stiftungen des Bundes fallen direkt in seinen Anwendungsbereich. Die dort zusammengefassten Grundsätze guter Unternehmensführung lassen sich aber auch auf alle Stiftungen mit öffentlichem Auftrag anwenden.
Steuerliche Berater von Stiftern und Zustiftern sind häufig unsicher, wenn es um die Berechnung der Höhe des Sonderausgabenabzugs bei Stiftungszuwendungen unter Vorbehalt von Unterhaltsansprüchen geht. Dies gilt um so mehr, als durch das Erbschaftsteuerreformgesetz vom 24.12.2008 (BGBl. I S. 3018) mit Wirkung zum 1.1.2009 auch wesentliche Teile des Bewertungsgesetzes (BewG) überarbeitet worden sind, etwa die Vorschriften zur Bewertung von lebenslänglichen Nutzungen und Leistungen gemäß § 14.
Der Gedanke, das eigene Vermögen im Todesfall in eine Stiftung einzubringen, ist für viele Menschen attraktiv. Dabei übersehen verwitwete Personen immer wieder, dass ihre Testierfreiheit – und damit das geplante philanthropische Engagement – durch die Bindungswirkung eines oft schon vor Jahrzehnten errichteten Ehegattentestaments eingeschränkt sein kann.
Investments in Mikrofinanz erweisen sich als krisenrobust, als vergleichsweise stabile und wenig volatile Anlagen. Gleichwohl sollte sich nach Jahren ungebremsten Wachstums niemand zu Euphorie über das eigene „gute“ Handeln hinreißen lassen. Denn Mikrofinanzinstitute (MFI) agieren nicht im luftleeren Raum. In Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise durchlaufen sie nun erstmals einen wirklichen Stresstest.
Der Erfolg einer Stiftung hängt entscheidend von der wirksamen und effizienten Arbeit der für sie verantwortlichen Personen ab. Zentrale Bedeutung kommt hier der Führungsqualität des Vorstands gerade in einer Stiftung zu, in der interne oder externe Kontrollmechanismen wie Mitglieder, Anteilseigner oder Markt und Wettbewerb fehlen. Eingehend befasst sich Karsten Timmer mit den Anforderungen an ein effektives Selbstmanagement des Vorstands und behandelt im Einzelnen den Qualitätskreislauf des Gremienmanagements.
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