Wir bieten: „Tätigkeit im Krisengebiet, chaotische Arbeitszeiten, miserables Freizeitangebot, unangemessene Bezahlung“. Durch diese provokative „Stellenanzeige“ machte die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ auf sich aufmerksam. Im Rahmen einer ironisch überzeichneten Recruitment-Kampagne wollte sie auf die Rahmenbedingungen der Mitarbeit in ihren internationalen Hilfsprojekten hinweisen. Die weltweit tätigen Helfer der deutschen Sektion von Médecins sans Frontières versorgen Menschen, die sonst keinen Zugang zu grundlegenden Dingen wie Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und Unterkünften hätten, mit lebenswichtigen Medikamenten und technischer Unterstützung. Tausende Mitarbeiter bringen ihre Fähigkeiten in Projekten in über 60 Ländern ein. Sie leben und arbeiten dabei häufig unter schwierigen Bedingungen. Ärzte ohne Grenzen sind in hohem Maße intrinsisch motiviert, da keine marktüblichen Gehälter gezahlt werden können, die Arbeit aber hart und anspruchsvoll, nicht selten sogar gefährlich ist. Für die Mitarbeitergewinnung und -betreuung stellt dies eine besondere Herausforderung dar. Gleichzeitig verdeutlicht es die Notwendigkeit eines Personalmanagements, das Mitarbeiter nicht als bloße „Humanressourcen“ definiert.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2010.04.15 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-08-01 |
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