Botho Strauß hat das Wort „kommunizieren“ vor einigen Jahren als das „Unwort des Zeitalters“ bezeichnet. Er wolle seine Leser „verführen, amüsieren, provozieren, beleben“. Das „brutale Müllschlückerwort“ Kommunikation werde diesen Nuancierungen natürlich keinesfalls gerecht. Kulturelle Kommunikation von Unternehmensseite sollte sich dieses Einspruchs voll bewusst sein. Die Subtilität des Auftritts zeugt von der Souveränität des fördernden Unternehmens. Marktschreierische Leistungsschau oder narzisstische Selbstbeweihräucherung sind gerade hier mehr als fehl am Platz. Nichts sollte sich in der Wahrnehmung zwischen Publikum und Aufführung, zwischen Betrachter und Kunstwerk drängeln. Wenn ein Hersteller von Haarprodukten als Förderer einer Ausstellung in der Pressemitteilung postuliert, die Pinselführung des Malers entspreche der kreisenden Fingerbewegung beim Einshampoonieren, dann gibt es gleich drei Verlierer: das Museum, den Künstler und den Sponsor.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2366-2913.2010.06.16 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2366-2913 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-12-01 |
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